Wasserspiel, schön
Sie haben es wirklich noch vor Weihnachten fertig gebracht, und wenn Sie finden, da klingt ein bisserl Ironie mit, dann irren Sie, zumindest ein bisserl. Heut war Verkehrsfreigabe für das Wasserspiel, und das heißt: Im Grunde ist es fertig! Und: Es ist schön geworden! Wie schön genau, zeigt sich im Winter noch nicht ganz genau, aber im Frühling dann schon. Dann treiben die neuen Bäume aus, dann spritzen Fontänen auf, dann scheint auch die Sonne, dann ist das schön. Zur Kostenfrage biete ich übrigens eine Wette an.
„Eigentlich“, sagt Bert Plank vom Tiefbauamt, ist ‚Verkehrsfreigabe’ a bissl irreführend. Weil wir was gebaut haben, das den Verkehr abhalten soll.“ Da hat er recht, aber nur im Bezug auf den motorisierten Verkehr. Den Fußverkehr wird das nämlich nicht abhalten, sondern im Gegenteil: Das wird Publikum anziehen, und das soll des ja auch.
16 000 verschiedene Farbtöne kann das Wasserspiel bieten, bis zu vier Meter hoch können die Fontänen hinaufschießen: Das wird ganz besonders Kinder anziehen und damit auch die Eltern. Bisher ist nur provisorisches Mobiliar rund ums Wasserspiel; aber bis März werden an den Bäumen rundum richtige Bänke montiert sein.
Was soll mein Wetteinsatz sein?
Fast zwei Dutzend Leute von verschiedenen Fachstellen und Firmen waren bei der Verkehrsfreigabe dabei, Tiefbau-Chefin Cristina Pop hat gestrahlt und den Einsatz von allen gelobt, und OB Markus Pannermayr hat sich schon ein bisserl auf den Umbau am Theresienplatz im kommenden Jahr gefreut. Und was hat das alles gekostet? Damit zum Wettangebot:
1,53 Millionen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung, hat die Gesamtmaßnahme gekostet; ich wette Folgendes: das wird in etwa die Summe sein, die im Internet und in Diskussionen am Stadtplatz oder im Kaffeehaus als Wasserspiel-Kosten immer wieder genannt werden wird. Aber das stimmt so nicht. Ich hab nämlich den Klaus Reisinger vom Tiefbauamt befragt.
Bei den 1,53 Millionen ist alles dabei, was am Theresienplatz gemacht worden ist: sämtliche Leitungen, Hochbeete, Bushaltehäuserl, Buswendeplatte, Beleuchtung, alles. Das Wasserspiel selbst verbraucht davon weniger als ein Drittel. „Die Technik etwa 230 000 Euro“, sagt Reisinger, „70 000 für Erdarbeiten, 40 000 für einen Schacht, der notwendig ist. Und dann noch die Pflasterung. Unter 500 000 Euro insgesamt.“ Aber ich wette, dass sich bei vielen eine Summe von jenseits einer Million festsetzen wird und nach der offiziellen Eröffnung im Frühling in mindestens drei Facebook-Eintragungen eine Millionensumme genannt werden wird. Ich bin nur noch nicht sicher, was mein Wetteinsatz ist.
