Das SAuV-Defizit: Was tun? Teil 2

Cartoon: Kostas Koufogiorgos

Rückblick: 1,4 Millionen Euro für die Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs-GmbH (SauV) aus einem Städtischen Haushalt, der selber fast schon k.o. ist: Diesmal war noch Geld da, weil zwei andere städtische Töchter – Stadtwerke und SER – viele Millionen in den Haushalt schossen. Aber in den kommenden Jahren wird das SAuV-Defizit sogar auf jeweils zwei Millionen steigen. Was tun? engel-sr.de hat die sechs OB-Kandidaten um Statements gebeten. Heute: Christoph Weinholzner, FW, Katrin Dengler, ÖDP, und Johannes Spielbauer, Linke.

Christoph Weinholzner, FW:

„Zusätzliche Vermarktung des Hagens prüfen“

Die Analyse: Weder die Stadthalle noch die anderen Gebäude werfen Gewinn ab. Zuletzt mussten Kredite aufgenommen werden, um marode Dächer und Sanitäranlagen zu modernisieren. Volksfest und Ostbayernschau erzielen nach wie vor positive Ergebnisse, sind aber spätestens nach Corona nicht mehr die eierlegende Wollmilchsau.

Was zu tun ist: Die SAuV muss zukunftssicher und handlungsfähig ausgestattet werden, um in angespannten Haushaltslagen nicht in Bredouille zu kommen wie zuletzt das Chamer Volksfest und das Mooser Pfingstfest. Kosten für Sicherheitskonzepte und mit die höchsten Platzmieten im Umkreis lassen wenig Spielraum, um das Ergebnis am Volksfest und Ostbayernschau signifikant zu verbessern. Wir müssen prüfen: Welche Vermarktungsmöglichkeiten gibt es für den Hagen außerhalb der Zeit des Gäubodenfests? Wie kann man die Stadthalle besser auslasten? Was ist, wenn künftige Zuschüsse zu stadteigenen GmbHs, die über die Pflichtaufgaben der Stadt hinausgehen, nicht mehr genehmigungsfähig sind? Konkrete Lösungsvorschläge werden wir in unseren Wahlveranstaltungen präsentieren.

Katrin Dengler, ÖDP: SAuV muss Sparvorschläge bringen“

Die Analyse: Dass unser Gäubodenfest und die Ostbayernschau keine großen Gewinne mehr abwerfen, ist bekannt. Es liegt wohl auch an den gestiegen Kosten u.a. für die Sicherheit. Die SAuV ist dauerhaft auf Zuschüsse der Stadt angewiesen. Bau und Betrieb der Stadthalle und der weiteren Bauten sind wirtschaftlich nicht zu betreiben.

Was zu tun ist: Eine Erhöhung der Platzmieten finde ich nicht zielführend, da sich Familien dann schwer tun, sich einen Besuch auf dem Gäubodenfest zu leisteen. Dass die SAUV auch künftig auf Zuschüsse der Stadt angewiesen sein wird, ist sicher. Als wirtschaftlich autark wird sich die SAuV wohl nicht entwickeln, denn es ist auch mit Sanierungsmaßnahmen zu rechnen. Es stellt sich jedoch die Frage ob es die Finanzen der Stadt hergeben, hier ständig höhere Zuschüsse zu gewähren. Dennoch sind eine Stadthalle und Veranstaltungsräume für unsere Stadt sehr wichtig. Ich würde erwarten, dass die Geschäftsführung der SAUV auch Sparvorschläge einbringt und über Einsparungen u.a. bei Begleitveranstaltungen und evtl. auch bei Personalkosten nachdenkt.  

Johannes Spielbauer, Linke: Schon ein bisserl seltsam“

Die Lage: Früher war das Volksfest gewinnbringend, heute – so wird das erklärt – ist das wegen immer teurerer Sicherheitskonzepte nicht mehr so. Die Ostbayernschau wirft wohl noch Gewinn ab. Warum das eine noch Gewinn abwirft und das andere nicht, ist schon ein bisserl seltsam.

Was zu tun ist: Die Idee, dass Volksfest und Ostbayernschau Gewinn machen und damit die Hallen finanzieren, ist offensichtlich nicht aufgegangen. Wenn wir künftig keinen Haushalt zusammenkriegen, können wir auch die SAuV nicht unterstützen. Wo genau der Fehler liegt, kann ich nicht sagen, ich bin weder im Aufsichtsrat der SAuV noch im Festausschuss und habe deshalb keinen genauen Einblick in Unterlagen und Geschäfte der SAuV. Aber wir müssen überlegen, ob wir nicht einen Geschäftsführer einstellen, der nur für die SAuV zuständig ist. Im Belegungsplan der Fraunhoferhalle scheint auch viel Luft nach oben zu sein. Ich gehe davon aus, dass wir nach der Wahl auch im Aufsichtsrat und Festausschuss vertreten sind. Dann können wir das genauer analysieren.

Weiter
Weiter

Das SAuV-Defizit: Was tun? Teil 1