Ein Stand wird kommen
Erleichtert: Andreas Schinharl und Donaufischerin Kathi Mayer. Foto: Engel
Na also. Geht doch. Nur eine einzige Sondersitzung war nötig, um etwas zu entscheiden, zu dem alle „Ja“ sagen können. Damit endet eine Geschichte versöhnlich, die einen doch etwas zunächst staunen ließ. Denn die Sondersitzung war nötig geworden, weil der Wirtschaftsausschuss aus schwer verständlichen Gründen beschlossen hatte, sein „Ja“ zu dem Fischstand daran zu knüpfen, dass erst Skizzen des Stands, genaue Öffnungszeiten und andere Details vorgelegt werden sollten. Und nun hat der Ausschuss gesehen, wie die Skizze aussieht, nämlich so:
Obere Ansicht vom Stadtturm her, untere aus Richtung Flurlgasse. Bild: Stadt Straubing
Damit war allen geholfen, und Stadtplaner Oliver-Vetter-Gindel hat darüber hinaus erklärt, dass diese Form angelehnt sei an die durchaus elegante Form von Tankstellen der 50er Jahre, und im Internet findet man dazu zum Beispiel dies:
So in etwa ist die Form.
Einstimmig hat daraufhin der Wirtschaftsausschuss am Mittwochnachmittag zugestimmt, dass am Ludwigsplatz ein Fischstand gebaut und für Interessenten ausgeschrieben wird. Die Interessenten sind, wie bereits bekannt, die Donaufischerin Kathi Mayer und der Spitzenkoch und Gastronom Andreas Schinharl, und nun muss nur noch der Stadtrat zustimmen. Das gilt nach dem Entscheid im Wirtschaftsausschuss aber als reine Formsache und wird übernächste Woche sein, dann wird der Stand ausgeschrieben.
Bauen wird ihn aber die Stadt, und sie wird damit auch der Vermieter sein. Sie wird so letztlich immer entscheiden können. 200 000 Euro im Etat hat der Ausschuss für den Bau bewilligt. Die Stadt ist aber zuversichtlich, letztlich mit deutlich weniger bauen zu können.
Bewerben wird sich neben Mayer und Schinharl jeder können, der die Kriterien erfüllt: Bestimmte Öffnungszeiten, definiertes Angebot mit überwiegend Fisch, Pachtvertrag über zehn Jahre. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Mayer und Schinharl den Zuschlag erhalten. Sie sind die einzig bekannten Interessenten, der Fischstand war ihre Idee, sie haben das Know How und ein Konzept.
Für den Stadtplatz kann das ein Gewinn sein. Der Stand wird Fisch für daheim und Fischgerichte vor Ort verkaufen, dafür soll er rund 30 Sitzplätze im Freien bekommen. Davon wird der Kaffeestand profitieren, denn die jetzigen Sitzbänke am geplanten Fischstandareal wandern zum Kaffeestand.
Die Pacht wird „leicht im vierstelligen Bereich“ liegen, nach 15 Jahren sollen die Baukosten hereingespielt sein. Unabhängig davon wird die Stadt Einnahmen aus der Freischankflächen-Pacht haben.
Im Frühling 2026 soll die Eröffnung sein. Was soll man sagen? Alles wird gut, wenn man Sondersitzungen einschieben kann.