Ein Denkmal entsteht!
Heute muss das Denkmal werden! Frisch Gesellen, seid zur Hand! Foto: Engel
Da steigt der Rauch auf: Wenn 150 Kilo Bronze mit einer Temperatur von 1300 Grad in die Form fließen, dann wird es richtig heiß, auch noch drei Meter entfernt, und man versteht, warum es bei Schillers Glockenguss Von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß heißt. So war das am Freitagnachmittag in der Kunstgießerei Gugg. Dort ist jetzt der zweite Teil des Straubinger Eishockey-Denkmals gegossen worden.
Die Initiative „Denkmal für Straubing“ hat den Guss richtig groß aufgezogen: Ralf Jakumeit und seine Rocking Chefs haben vor und nach dem Guss sensationell aufgetischt, der Guss selbst ist stilvoll mit Glockenklang eingeläutet worden, der OB war auch mit dabei, der BR und die Lokalpresse auch, und hinterher ist der schon fertige erste Teil des Reliefs präsentiert worden.
Matthias Guth und Künstler Hans-Georg Hierl mit dem ersten Teil des Reliefs. Foto Engel
Entworfen hat es der Künstler Hans-Georg Hierl aus Ebermannsdorf. Es formt das älteste bekannte Mannschaftsfoto der Straubinger Eishockey-Pioniere um Max Pielmaier, Harry Poiger und Max Pellkofer aus den 40er Jahren nach.
Finanziert wurde dieses Fan-Projekt von Fans und Sponsoren. Die Ursprungsidee hatte Hannes Gugg, dessen Gießerei auch die große Gerd Müller-Statue an der Münchner Allianz Arena gegossen hat. In Straubing wird es noch etwas dauern bis zur Aufstellung dieses Denkmals. Hier ist man erst an dem Punkt, den Schiller im Lied von der Glocke so beschreibt:
Gießereichef Hannes Gugg (links) und Matthias Guth Foto: Engel
In die Erd ist's aufgenommen, Glücklich ist die Form gefüllt, Wird's auch schön zutage kommen, Dass es Fleiß und Kunst vergilt? Wenn der Guss misslang? Wenn die Form zersprang?
Das wird bei Gugg aber gewiss nicht der Fall sein. In den nächsten Wochen werden der erste und zweite Teil zusammengefügt und restbearbeitet. Zum Start der neuen Saison wird das Relief an der neuen Plaza zu Ehren von Straubings Gründervätern angebracht.
Organisiert hat das Projekt Matthias Guth. Er überreichte als Dank an Gugg ein Trikot aus der limitierten Denkmal-Serie.
Schließen wollen wir, weil es sich aufdrängt, mit einem Wunsch für den Tag, an dem dieses Denkmal an der Plaza-Wand installiert wird, und dieser Wunsch ist eine leichte Variante von Schillers sehr schönem Schluss im Gedicht:
Ziehet, ziehet, hebt! Es bewegt sich, schwebt! Freude dieser Stadt bedeute, Heimsieg stets, besonders heute.
Schiller wird zugeben müssen: Auch nicht ganz schlecht gereimt.