Denkmal da, Dach dauert

Mitinitiator Matze Guth und der OB enthüllen unter den Augen von Künstler Hans-Georg Hierl (2. v. r.) Foto: Engel

Sonntagnachmittag, 17.15 Uhr, auf der seit vielen Monden immer noch fast fertiggestellten Plaza des Eisstadions: Pünktlich zum angekündigten Termin enthüllen Mathias Guth von den Initiatoren und OB Markus Pannermayr Straubings neues Eishockey-Denkmal, und dass zwei Stunden zuvor der Regen aufgehört hat, war besonders für die Stadtverwaltung erfreulich. Wenn die Sonne so wunderbar scheint, ist zu verschmerzen, dass das seit Langem angekündigte Plaza-Dach immer noch fehlt.

Die gesamte Straubinger Eishockeyfamilie ist da, Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen, große Spieler der vergangenen Jahrzehnte von Straubings Jahrhundertspieler Günther Lupzig über Eddie Zawatzky, Bene Zankl, Oli Vöst, Emil Rankl, Martin Ebenburger und natürlich Billy Trew bis hin zum Siegtorschützen zum DEL-Aufstieg Dallas Fallscheer, der aus Kanada angereist ist; dazu hunderte Fans und natürlich Beps Krönner, Straubings einzig noch lebender Eishockeypionier aus dem berühmten Foto aus der Frühzeit des Straubinger Eishockeys, dem das Bronzerelief nachgebildet ist.

Auch Künstler Hans-Georg Hierl war gekommen, der das Denkmal entworfen hat, und Hannes Gugg, dessen Gießerei es in die Form gebracht hat. Dieses Denkmal ist ein Gemeinschaftswerk. Idee und Organisation kam von den Ultras der Westkurve, Sponsoren und Spenden der Fans finanzierten, und jetzt ist das Werk fest installiert, zusammen mit einer erklärenden Texttafel, auf der auch ein Puck dargestellt ist.

Eishockey-Pionier Beps Krönner (oben), der Hoffentlich-Glücks-Puck und die Möglichmacher-Fans. Foto: Engel

Der Puck wird wohl künftig als Glücksbringer dienen, ähnlich den Bronzelöwen am Münchner Odeonsplatz, der Julia-Statue in Verona oder Il Porcellino in Florenz. Das wird auch notwendig sein. Es ist zu hoffen, dass in nächster Zeit möglichst viele Fans diesen Puck berühren.

OB verspricht: Das Dach wird rechtzeitig fertig sein“

Es geht in diesem Herbst ja nicht nur um Punkte. Es geht auch um ein Rennen gegen die Zeit. Keineswegs unerwartet hat Gaby Sennebogen am Sonntagnachmittag nicht nur ihrer Freude über das Denkmal Ausdruck verliehen, sondern auch ihre Besorgnis über das immer noch fehlende Dach: „Gottseidank hat’s aufgehört zu regnen“, wandte sie sich an den direkt neben ihr stehenden OB, „weil das Dach fehlt immer noch“, Ich red den OB immer wieder drauf an.“

Der war vermutlich ebenfalls überaus froh, dass Sonnenschein die Lücke über den Köpfen nicht noch weiter unangenehm auffallen ließ, und er versprach: „Das Dach wird rechtzeitig fertig.“ Ob das so sein wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Immerhin hat die Stadt beim Stadion ihre Zeitpläne schon mehrmals gerissen, und auch diesmal sieht es nicht unbedingt danach aus, als könne das Dach „zwischen Saisonstart und Jahresende“ tatsächlich fertig sein.

Denn einer schriftlichen Auskunft der Stadtverwaltung von vergangener Woche zufolge befindet die Plaza-Überdachung „sich in den letzten Zügen der Planung.“ In den letzten Zügen der Planung? Das klingt nicht gut, wenn man bedenkt, dass dieses Dach bereits seit Jahren in Planung ist.

Trotzdem: Es könnte sportlich werden

„Derzeit“, heißt es in der Auskunft weiter, „wird abschließend geprüft, ob die geplante Ausführung mit integrierter Photovoltaikanlage im vorgegebenen Budget realisierbar ist. Sollte dies nicht möglich sein, ist alternativ vorgesehen, die Photovoltaikanlage nachträglich an anderer Stelle zu installieren.“

Zwar endet die Mitteilung durchaus hoffnungsfroh: „Unabhängig von der Variante wird die Plazaüberdachung bis Ende des Jahres umgesetzt.“ Doch hoffnunsfroh ist die Stadt immer, aber nicht immer zu Recht. Beim Denkmaltermin bestätigte Baudirektor Oliver Vetter-Gindele jedenfalls, dass noch nicht alle Ausschreibungen erfolgt seien. Nach einer Ausschreibung muss ein Auftrag aber erst vergeben werden, und zwar an eine Firma, die schnell loslegen kann. Eine rechtzeitige Fertigstellung könnte deshalb sportlich werden.

Der Baudirektor zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Das Dach bis zum Jahresende ist unser Auftrag. Wir wissen ja, dass das Thema immer schon so formuliert wurde, dass das Dach draufkommt. Es hat nur länger gedauert, weil das ganze Projekt teurer geworden ist und wir deshalb Alternativplanungen gebraucht haben für die Solaranlage. Aber auch die wird kommen, nur vielleicht später.“ Und weil die Gießerei Gugg auch am neuen Franz Beckenbauer-Denkmal mitgewirkt hat, wollen wir schließen mit einem durch den Kaiser berühmt gewordenen Wort: “Schauma moi.” Und mit der großartigen Denkmal-Choreo gestern im Stadion.

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