OHO: „Wir sind hochzufrieden“

Eine Smart City-App: Grünen-Fraktionschefin Feride Niedermeier hätte für Straubing gern solch eine App, aber noch hat die Stadt wenig dafür unternommen. Viele Städte haben sie schon, eine davon ist Osterhofen, 12 000-Einwohner, 60 Kilometer von Straubing entfernt. Ein Gespräch mit Benjamin Alber, Osterhofens Stadtmarketing-Referent und Ansprechpartner für die App.

Herr Alber, Osterhofen hat seine App OHO genannt, und die OHO in Osterhofen gibt es inzwischen seit etwa eineinhalb Jahren. Wie kommt sie an?

Benjamin Alber: Wir sind hochzufrieden. Es gibt 11 000 Downloads, was wirklich nicht unerheblich ist bei 12 000 Einwohnern. Natürlich sind da auch Menschen aus Nachbargemeinden dabei, die sich für Osterhofen interessieren. Sie selber sind da auch dabei, möchte ich vermuten.

Ich hab sie mir gestern runtergeladen, zum genauer Anschauen, was sie alles kann.

Alber: Genau. Wir sind jedenfalls mit den Zahlen sehr zufrieden. Wir haben einen Kooperationspartner, der uns das macht und der uns sehr, sehr viel abnimmt. Das war für uns im Haus ganz wichtig.

Was kann die App alles leisten?

Alber: Sie ist in erster Linie als Kommunikation in eine Richtung gedacht. Das ist ganz bewusst so gewählt, und das heißt: Alles, was ein Verein, eine Kita oder die Stadt nach außen mitteilen wollen, erreicht den Bürger unmittelbar über diese App. Es sind Informationen zum ÖPNV, zu Apotheken und Notdiensten, aber auch zum örtlichen Gewerbe und Unternehmertum. Da kann der Bürger sicher sein, dass Informationen aus erster Hand zu ihm kommen. Aber umgekehrt machen wir das prinzipiell nicht. Nicht, weil es technisch nicht möglich wäre, sondern weil dann der Betreuungsaufwand zu groß wird. Zum Beispiel die Frage, ob Eltern hier ihr Kind in der Kita abmelden können: ich kann mir vorstellen, dass unser Partner das technisch anbieten könnte, aber es ist dann hoher Betreuungsaufwand.

Und warum wollen Sie das nicht?

Alber: Wir sind kein Träger von Kindergärten, das Thema ist bei uns fremdvergeben. Aber technisch wäre das sicherlich möglich. Wir haben uns grundsätzlich für den Weg der Kommunikation an den Bürger entschieden. Die einzige Ausnahme ist nur die Mängel-Anzeige: Wenn ein Bürger einen Mangel oder Schaden anzeigen will, dann kann er das jederzeit mit einem Foto oder einer Kurzbeschreibung an uns durchreichen. Und natürlich haben wir ein digitales Terminbuchungssystem für alles, was mit Fachterminen zu tun hat oder mit Amtsterminen.

Zum Beispiel, wenn ich einen Termin für den Personalausweis brauch?

Alber: Die App hat ein Terminbuchungstool, damit kann sich der Bürger praktisch über die App selber einen Termin geben. Sie gehen in die App und können einen Termin buchen. Dabei werden Ihnen dann auch Informationen an die Hand gegeben, was Sie zum eigentlichen Termin an Unterlagen mitbringen müssen, zum Beispiel, was der Ausweis kostet und welche Papiere Sie brauchen. Und jetzt noch etwas: Wenn es um einen Vorgang geht, bei dem Sie nicht persönlich erscheinen müssen, zum Beispiel beim Fischerei-Ausweis, dann führt die App Sie in das Bayernportal. Das Bayernportal ist das Verwaltungsportal des Freistaats Bayern, dort ist das alles rechtssicher machbar. Unser Partner hat da den Vorteil, dass er nicht einfach nur verlinkt ist mit dem Bayernportal, sondern rechtssicher angedockt ist. Er kooperiert mit dieser amtlichen Stelle.

Und wie sind Sie zu Ihrem Partner gekommen?

Alber: Wir haben damals das Glück gehabt, dass wir über unseren Stadtmarketing-Verein eine Förderung durch die Rid-Stiftung erhalten haben. Die haben die Umsetzung begleitet mit einer 100-Prozent-Förderung. Dann haben wir den Markt sondiert mit einer Digitalisierungsgruppe aus Bürgern, Stadträten, Bürgermeister und Stadtmarketing. Das hat man erarbeitet, was wir haben wollen und dann aus verschiedenen Anbietern einen Partner ausgesucht.

Vom ersten Gedanken bis zum Download: Was für ein Zeitraum war das?

Alber: Das war etwa ein Jahr. Nach der Entscheidung für einen Partner haben wir eine Probephase gemacht und noch Einiges nachjustiert, das muss man sagen. Aber seitdem sind wir hochzufrieden.

Herr Alber, Danke für das Gespräch.

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