Wasserspiel
Darf ruhig auch bunt werden: Das Wasserspiel
Der Mensch an sich ist ja ein schwankendes Wesen, wankelmütig sein Sinn, zumindest meistens, nehmen Sie mich: Wenn irgendwann in der Runde das Gespräch auf das Wasserspiel kam, hab ich nicht so recht gewusst, was ich davon halten soll: Find ich das gut? Find ich das schlecht? Bin ich dafür? Bin ich dagegen? So war das mit mir, ein schwankender Geselle auf dem Schulschiff des Lebens im Sturmwind, einmal steuerbord in Richtung prima, dann wieder backbord und Untergang. Ich sage es offen: Wenn es ums Wasserspiel ging, war ich ein Halm im Wind.
Das ist vorbei. Ich habe das Bild gesehen. Jetzt habe ich eine Vorstellung, und diese Vorstellung gefällt mir gut. Ach was, sehr gut sogar. Ist das nicht schön?
Ich kann jetzt innerlich sehen, wie die Fontänen bis zu 2,50 Meter hoch in die Luft schießen, oder nur eine und die anderen nur einen halben, wie man’s halt einstellt. Und ich kann sehen, wie das Wasser am Abend beleuchtet ist, in Grün oder Blau oder Rot, oder Weiß-Blau, Weiß-Blau wär super, so meine ich, vor allem natürlich, wenn Sechzig siegt. Im Falle der Meisterschaft für die Tigers wär’s aber selbstverständlich Blau-Weiß, den ganzen Sommer lang, das wäre doch wunderbar.
Und alles live und in Farbe!
Stellen Sie sich, im Gäubodenhof oder Röhrl oder Weißbierhaus sitzend in lauer Sommernacht, diese Fontänen vor und sagen Sie selbst: Das ist doch schön, das ist doch romantisch, das hat doch Flair. Es wäre so schön wie diese Jugenderinnerung von früher, als alles übers Spitaltor ins Volksfest gerumpelt ist und entzückt war vom farbigen Wasserspiel dort am Eingang ins Paradies. Warum nicht wieder solche Erinnerungen einpflanzen?
OB Markus Pannermayr und Vertreter der am Projekt beteiligten Abteilungen.
Am Freitagvormittag haben der OB und seine Verwaltung den Plan vorgestellt: Gleich nach dem Bürgerfest die Wendeplatte für Busse neu machen, nach dem Volksfest dann das Wasserspiel selbst. Es kommen vier Bäume ums Wasserspiel, und zwar Kastanien und eine Baumart, deren Namen ich in meinem Notizgekritzel nicht mehr ganz richtig lesen kann, ich vermute, Rotbluteiche soll’s heißen.
Die härteste Nuss
Es werden noch weitere Bäume dazu kommen, es wird neue Sitzgelegenheiten geben und vielleicht auch einen neuen Belag, der Verdunstung ermöglicht und damit kühlt, und noch etliches Weitere, das Tagblatt wird sie sicher bis ins Detail informieren.
Bis zu 85 Prozent der Kosten, sagt Markus Pannermayr, werden aus dem Förderprogramm Klimawandel Innenstadt kommen, und der Stadtplatz wird danach anders sein als zuvor, und anders wird in diesem Fall lebenswerter sein. „Die heißeste Diskussion, und härteste Nuss“, sagt der OB, „wird sein, ob wir einen Teil der Bodenfläche öffnen. Ich habe mich positioniert ich will dieses Experiment wagen.“
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagt der Volksmund, dieser schlaue Geselle. Straubing will sich was trauen! Es will etwas neu machen! Und es scheint gut zu werden! Ist das nicht schön?